26.02.14

Dieser Abreisevorbereitungsheulenundlachenundvorfreudeaufdieheimathabenmoment....

Es ist das letzte Update liebe Freunde...
Das nächste mal werde ich nur noch kurz schreiben, dass ich in Deutschland wieder angekommen bin und alles hoffentlich gut gegangen ist...
Danke an alle, für das lesen und die vielen Aufrufe auf meinem Blog, es macht halt nur Spaß einen Blog zu schreiben wenn man weiß, dass es auch Personen gibt die diesen lesen.
Es war mir immer eine Freude, euch über das Jahr hin zu berichten was gerade passiert ist, manchmal regelmäßiger, manchmal habe ich Wochen nicht geschrieben... Aber mit über 50 Blogeinträgen habe ich ja beinahe einen wöchentlichen Durchschnitt :)

Es ist Zeit aufzubrechen liebe Leute, die Zeit in Guatemala ist nun wirklich zu Ende... In 2 Tagen geht mein Flieger und es heißt für mich BYE BYE an das wohl erfahrungsreichste und wervollste Jahr meines bisherigen Lebens.
Ich bin nun in Antigua angekommen... Die letzten paar Tage habe ich noch mit meinen Freunden am El Tunco in El Salvador verbracht. Einer der typischen schwarzen Sandstrände die sich die ganze Pazifikküste herunterziehen. Dort haben wir 2 Nächte einfach mal entspannt, Freunde getroffen welche noch auf der To-Do-Liste standen und geschaut, dass wir die letzten Urlaubstage nochmal aufs maximale genießen.
Gestern sind wir in Antigua angekommen, mit einigen Komplikationen an der Grenze von El Salvador nach Guatemala und ein wenig Verspätung aber ANGEKOMMEN!

Jetzt heißt es in Antigua, Shopping, alles mitnehmen was ich aus Guatemala noch mitnehmen kann, Schuhe, Kunstwaren, Karnevalsverkleidung und einfach gaaaaanz viele Erinnerungen....

Am Freitag geht mein Flug liebe Leute, Samstag morgens bin ich wieder auf deutschem Boden!
Ich möchte jetzt noch keine Jahresresumee machen, dafür brauche ich einfach noch ein bisschen Zeit für mich... Aber daher sage ich auch, es ist das letzte Update von guatemaltekischen Boden her und in Deutschland gibts dann nochmal den Abschluss!

Liebe Freunde wir sehen uns in Deutschland! Ich freu mich euch alle wiederzusehen! Auch wenn ich nicht möchte aber es ist die Zeit gekommen. Ich könnte weinen, wenn ich daran denke dieses Land verlassen zu müssen. Das Land, dass mir über mehr als ein Jahr hin zur Heimat geworden ist. Dessen Sprache ich gelernt habe, mich mit den Menschen angefreundet habe und Guatemala als ganz normalen Lebensalltag wahrgenommen habe. Jetzt geht es wieder zurück nach Deutschland. Zurück um Familie und Freunde wiederzusehen und Zeit aufholen die ich im letzten Jahr verloren habe... Allerdings heißt es auch wieder zurück nach Deutschland, KVB fahren, stressiger Lebensalltag, jeder in Eile, keiner grüßt sich auf der Straße, anonyme Welten in welchen sich jeder für sich selbst befindet!

Meine letzten Worte... Hasta Luego Guatemala, Hasta la proxima! Gracias por lo que me has dado! Sos y seras una gran parte de mi vida y nunca te olvidare!

Adios Ruben

22.02.14

Das letzte Abenteuer!

Blogupdate:

Es ist mal wieder soweit... Und ich würde sagen es ist einer der letzten Blogeinträge die ich machen werde...
In einer Woche sitze ich wieder im kalten Köln, wiedervereint mit Freunden und Familie. Reingesprungen in den Karnevalssamstag steht das FC-Spiel und die Kneipe definitiv an einer der ersten Stellen die ich in Deutschland besuchen werde.

Von der Finca Tatin aus habe ich euch das letzte mal geschrieben, mittlerweile ist meine Zeit dort auch schon zu Ende.... Meine Freunde sind in Guatemala angekommen und das nächste Abenteuer hat schon längst begonnen. 3 Tage sind die Amigos aus der fernen Heimat in der Finca geblieben um dann mit mir zusammen weiter zu reisen. Früh morgens sind wir aufgestanden um um 6 Uhr pünktlich das Boot zu nehmen welches uns nach Puerto Barrios brachte. Von dort auf ging es mit dem Bus weiter nach La Ceiba in Honduras um pünktlich die letzte Fähre nach Utila zu nehmen. Utila ist eine kleine Karibikinsel, die zu der Inselgruppe rund um Roatan gehört. Mit viel weißem Sandstrand, kristallklarem blauen Meer und vielen Kokospalmen ein absolutes kleines Paradies. Vor allem für Touristen, welche die Insel schon lange erobert haben und Englisch als erste Sprache dort durchgesetzt haben... :S
Utila ist bekannt für seine wilden Geschichten, dass die Piraten dort gelebt haben und sich vor dem Militär des Festlands dort versteckt haben...
Utila ist ebenso HEUTE ein Taucherparadies, bekannt für die riesigen Korallenriffe und Artenvielfalt zieht es jedes Jahr tausende von Touristen zu sich um die verschiedensten Tauchkurse zu machen!
Auch wir haben einen Tauchkurs gemacht und dürfen jetzt offiziell auf der ganzen Welt auf 18m tief tauchen :)
Haie haben wir gesehen, Moränen und viele weitere Riffbewohner! Die Unterwasserwelt ist und bleibt ein unentdecktes Paradies!


Sonnenuntergang in der Karibik


Offiziell Open Water Diver!





9 Tage haben wir auf Utila gewohnt, in einem schmucken Apartment direkt an unserer Privatbucht ließ es sich ziemlich gut aushalten!
Nach diesen 9 Tage mussten wir allerdings weiter. Mein Zeitfenster ist nicht ganz so groß wenn ich mir überlege, dass ich heute in einer Woche wieder auf deutschem Boden stehe... Also mussten wir widerwillig Utila verlassen und sind gestern Abend im kleinen Copan, Honduras angekommen, wo wir uns die Mayastätten Honduras angucken...
Nur 2 Nächte werden wir hier bleiben und dann gehts weiter an den größten Surfstrand El Tunco in El Salvador! Von dort aus gibt es wieder News!

Liebe Grüße und bis bald!

Ruben

26.01.14

La Finca Tatin!

Blogupdate:

So liebe Freunde, liebe Familie, liebe Blogleser...

Ich habe Abschied genommen von meinen Kindern, die letzte Woche die zwanzig Kids die ich betreut habe zum Essen und Schwimmen eingeladen und versucht soviel Zeit wie möglich mit denen zu verbringen... Allerdings ist das nicht so ganz einfach bei dem ganzen Papierkram den ich noch erledigen musste um mein Volontärsjahr auch OFFIZIELL zu beenden.
Ich hatte euch ja schon erzählt, dass mein Plan ist nach Honduras zu reisen, auf die schöne Insel Utila in der Karibik, wo ich gerne einen Tauchkurs machen möchte und meine letzten Tage in Mittelamerika am Strand entspannen kann. Begleitet werde ich von 3 Freunden die Anfang Februar nach Guatemala kommen um mich zu besuchen.
Um die Zeit bis zur Ankunft der Freunde zu überbrücken habe ich beschlossen auf einen meiner vielen Kontakte zurückzugreifen die ich auf meinen Reisen hier kennen gelernt habe. Ich wusste schon vorher, dass in der Finca Tatin in der Nähe von Livingston immer gerne Volontäre gesehen sind. Also rief ich dort früh an und machte mir einen Arbeitsplatz sicher.
Vorgestern fing ich also an im Hotel im Dschungel zu arbeiten. Fast komplett abgeschnitten von Elektrizität, warmen Wasser und nur mit dem Boot zu erreichen liegt die Finca Tatin am schönen Fluss namens TATIN...
Die Bungalows und Unterkünfte die sich hier befinden sind alle mit Material aus dem Wald gemacht und man lebt direkt mit der Natur im Einklang... Definitiv eine unvergessliche Erfahrung.
Hier arbeite ich nun bis meine Freunde ankommen, kriege ein Bett und freies, super leckeres Essen und muss dafür täglich den Check-In der neuen Gäste machen und für jegliche Fragen bereit stehen! Hier lässt es sich wirklich super aushalten und für diejenigen die mal nach Guatemala kommen sicherlich eine wunderschöne Station und Erfahrung.

Soviel erstmal zur Finca Tatin, zu meinen kommenden Tagen und meinen weiteren Plänen... Ich schreibe euch kurz, aber ich werde mich nicht scheuen, dass nächste mal etwas mehr zu schreiben wenn es mehr zu erzählen gibt!






Saludos desde Guate!

Ruben

08.01.14

Año Nuevo, Abschied und die Zeit danach!

Blogupdate:

Es ist mal wieder Zeit ein Blogeintrag zu veröffentlichen, möglicherweise ist es der letzte aus dem NPH-Kinderdorf in Guatemala, aber sicherlich nicht der letzte meiner Zeit in Guatemala und meiner Reise nach meinem Freiwilligendienst!

Der letzte Blogeintrag handelte von der Weihnachtszeit in NPH, der Stimmung zwischen den Volontären, die Vorbereitung auf einen baldigen Abschied und gemischten Gefühlen zwischen "hier bleiben!" und "ab nach Hause!".
Seit dem ist nicht allzu viel passiert, wir haben die Weihnachtszeit super schön aber auch mit viel Arbeitsstress im NPH-Dorf verbracht und auf die Kids aufgepasst. Neben der Jesusgeschichte als Theaterstück aufgeführt vom Volontärsteam gab es ein lecker Abendessen und Geschenke vom Santa Claus!

Am 27. Dezember haben wir alle mit unserer Arbeit aufgehört, nach einem leckeren Weihnachtsessen in unserer Volontärsgemeinschaft (ich habe Hackbraten gemacht!) fielen wir mehr oder weniger tot wie Zombies ins Bett und mussten erst einmal vernünftig ausschlafen. Der Dezember hat uns alle geschafft und wir brauchten Pause. So kam es, dass wir nicht am 28. sondern am 29. in unsere Neujahrsferien fuhren. Es zog uns an den Strand und wiedermal weger verschiedenster Umstände nach Monterrico, wobei El Salvador erst geplant war....

Dort in Monterrico blieben wir bis zum 2. Januar. Es war herrlich zu sehen wie am 31. Dezember um 12 Uhr nachts der Himmel hell erleuchtet war vom ganzen Feuerwerk, das schwarze Meer sich drunter spiegelte und wir Volontäre mittendrin... Absolut eine geile Erfahrung am 31.Dezember des Jahres seine Füße in lauwarmen Sand zu wühlen und in Tank-Top und kurzer Hose am Strand zu tanzen!

Für die anderen Volontäre hieß es am 2. Januar wieder ab an die Arbeit, nicht für mich! Ich hatte da noch so ein paar übrig geblieben Urlaubstage die ich mir an die Neujahresferien dranhing und habe die Zeit genutzt um mit Dana, einer anderen Volontärin und einer Volontärin aus Honduras und ihrem Freund ein wenig mehr Urlaub zu machen!
Für mich war es mehr oder weniger wichtig nochmal an den Atitlan zu fahren, ich wollte mich von allen verabschieden, von Urs und JuanCarlos bei denen ich im Dezember 2012 gewohnt habe, von Letty meiner Spanisch-Lehrerin und von dem Dorf an sich natürlich auch!

Vom 3. Januar bis zum 7. waren wir also in der zweiten guatemaltekischen Heimat, haben einen ruhigen Urlaub gemacht und einfach nur entspannt!

Heute ist mein erster Arbeitstag und gleichzeitig auch mein fast letzter! Die neuen Volontäre sind da, der neue Volontär aus den Staaten der meinen Posten einnimmt ist schon in den Einführungswochen und ich arbeite die nächsten 4 Tage mit ihm, um ihn in seinen Posten einzuarbeiten :)

Dann ist am 17. mein offizieller Abschied und am 24. verlasse ich dann mit gepackten Sachen das NPH-Dorf. Von dort aus dann nach Livingston in die Finca Tatin zum arbeiten etc.....

Soviel erstmal bis jetzt!

Hasta Luego

Ruben

12.12.13

Letzter Urlaub, Familienbesuch, Vorweihnachtszeit und das Licht am Ende des Tunnels...

Blogupdate:
Lange habe ich nichts mehr in den Blog geschrieben und es tut mir Leid für diejenigen die hier regelmäßig reingucken um etwas Neues über mein Jahr zu erfahren.
Dieses Mal erzählt der Blogeintrag von dem letzten Urlaub den ich genommen hatte, der Vorweihnachtszeit in Guatemala und der baldigen Rückkehr in das kalte Deutschland.
Mitte bis Ende November habe ich meinen letzten Urlaub genommen, mir blieben noch 10 Tage übrig, die ich mir aufgespart hatte um Urlaub mit meiner Mama zu machen. Meine Mama ist schon Anfang November hier in Guatemala angekommen jedoch hat sie und ihr Ehemann vorher eine Reise gemacht, die einen Rundtrip in ganz Guatemala beinhaltet. Von Tikal bis Monterrico haben sie alles gesehen und sich Guatemala mal richtig ins Blut gehen lassen.

Am 14. November hat dann mein Urlaub angefangen und ich hatte die Ehre meine Mutter und ihren Lebensgefährten nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wiederzusehen. Unser Plan war es einen entspannten Urlaub zusammen zu verbringen, in welchem ich die Möglichkeit habe ihnen das Projekt NPH vorzustellen und danach noch 4 Tage Zeit habe um den wohl mir letzten fehlenden nicht besuchten Ort in Guatemala zu bereisen. So zog es uns nach Cobán, Lanquin und Semuc Champey. Ein Nationalpark, der für seine gewaltigen wasserbefüllten Steinterassen berühmt ist in welchen man sich bei hohen Temperaturen herrlich abkühlen kann. Die erste Nacht blieben wir in Cobán, eine für guatemaltekische Verhältnisse recht große Stadt, mit großem Markt, großer Kirche, großem zentralen Platz und dem typisch guatemaltekischen Straßenchaos. Cobán diente uns mehr als Zwischenstation um am nächsten Tag nach Lanquin weiter zu fahren. Von Antigua wäre nämlich die ganze Reise bis nach Semuc Champey auf ca. 12 Stunden berechnet.

Lanquin ist ein kleines abgelegenes Dorf im Department Alta Verapaz, welches nichts an Ruhm oder besonderem Aufsehen erregen würde, wenn es nicht die einzige „befahrbare“ Schotterpiste nach Semuc Champey hätte. Bis nach Lanquin konnten wir mit einem Minibus fahren, danach ging es nur noch per Pick-Up weiter, auf einer Schotterpiste die man nur an trockenen Tagen befahren kann. Sobald es anfängt zu regnen verschwindet die Straße einfach und Semuc Champey wird unerreichbar…

In Semuc Champey angekommen hatten wir ca. 4 Stunden Aufenthalt um die Steinterrassen zu besuchen, auf den Aussichtspunkt hochzuklettern und sich im kühlen Bergwasser abzukühlen. Semuc ist für alle Guate-Besucher eine Reise wert, sollte aber nicht an der Spitze der Prioritätsliste stehen, da Anfahrt und zurück kommen zu viel Zeit kostet. Danach ging es auch schon zurück Richtung Lanquin, weiter nach Cobán und dann nach Antigua. So verflogen die 4 Urlaubstag die ich mit meinem Besuch hatte und der 2. Abschied wurde zur unangenehmen Pflichtaufgabe. Was für ein Glück, dass ich schon bald alle wieder sehen werde…
Mit dem Ende meines Urlaubs startete im NPH-Guatemala-Heim das alljährliche Internationale Fussballturnier welches dieses Jahr hier in Guatemala ausgetragen wurde. Zu dem Fussballturnier kommen die Fussballmannschaften der verschiedenen Länder der anderen NPH Heime. Dieses Jahr kamen Honduras, Mexiko, Nicaragua und El Salvador. Eine ganze Woche dauerte das Turnier und das NPH-Heim wurde für die Delegationen der anderen Länder völlig auf den Kopf gestellt, geputzt und auf Hochglanz gepeppelt. Alles musste perfekt sein um das guatemaltekische NPH-Heim bestens zu präsentieren und als exzellente Gastgeber darzustellen.

Die ganze Woche habe wir also jeden Tag Fussball geguckt, mit Trommeln das guatemaltekische Team angefeuert und uns eine Woche lang inmitten einer großen internationalen NPH-Familie gefühlt. Zum abschließenden Höhepunkt des Turniers hat die guatemaltekische Frauen-Mannschaft auch noch die Goldmedaille gewonnen und die Männer haben den 3. Platz abgeräumt. Ein absolut guter Schnitt und die Gastgeberrolle haben wir glaube ich vorbildlich gezeigt.

Die Vorweihnachtszeit in Guatemala ist angebrochen, meine Mama hat mir bei ihrem Besuch einen Adventskalender geschenkt, welcher Süßigkeiten enthält die ordentlich mit den Hauskollegen geteilt werden, so kann sich jeder jeden Tag freuen sein Tütchen aufzumachen und die leckere deutsche Schoki zu kosten.  Auch wenn wir das Volontärshaus schon ein wenig geschmückt haben, fällt es uns Volontären extrem schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen. Zum einen, da wir den ganzen Dezember durcharbeiten und zum anderen weil die übersommerlichen Temperaturen es nicht wirklich weihnachten lassen. Mir fehlt der Glühwein, der Weihnachtsmarkt, die Weihnachtsbäume und die verdammte Kälte!
Jetzt in der Weihnachtszeit arbeite ich nicht mehr in meiner Sektion San Antonio. Das liegt daran, dass die lokalen Tios alle Urlaub haben und die Volontäre in den Sektionen als Tios arbeiten. Da ich mit Laurenz der einzige männliche Volontär bin, bin ich mit ihm auch der einzige der bei den großen Jungs arbeiten kann. Daher war es mehr unangenehme Pflichtaufgabe den Posten als Tio bei den größten Jungs im Alter von 15 bis 23 anzunehmen. Ich komme mit der Arbeit klar, die Kinder akzeptieren und respektieren mich und nehmen mich und meine Arbeit ernst.

Mir bleiben jetzt noch etwas mehr als 1 Monat hier im NPH-Heim in Guatemala, am 17.1.2014 beende ich meine Arbeit und fange meine letzte große Reise an. 3 Freunde werden mich besuchen und mehr oder weniger mit mir zurückfliegen. Nach Honduras wird es uns ziehen, die kleine Insel Utila mit ihren weißen Karibikstränden hat es uns angetan und soll das Ziel unserer Reise sein. Danach wird noch ein Abstecher nach El Salvador gemacht und dann geht es auch schon fast pünktlich zu Karneval am 28. Februar nach Hause. So lande ich am 1. März in Frankfurt und werde Karnevalssamstag noch das Vergnügen haben alle wiederzusehen und mich langsam aber sicher wieder an ein mitteleuropäisches Leben zu gewöhnen.
Soviel erstmal bis heute und ich hoffe ich verpenne es nicht ganz so fatal wie dieses Mal meinen Blog zu schreiben. Ich wünsche euch noch eine schöne besinnliche Vorweihnachts- und Adventszeit und hoffe ihr genießt alle das Weihnachtsfest mit euren Familien im kalten Deutschland!

Fotos gibt es wieder im Anhang...

Hasta luego!

Ruben

Das erste Wiedertreffen!


Die Rundfuehrung durch NPH


Weihnachten in Cobán


Leckeres Essen aus dem Speisesaal vom Markt


Vor der Abreise nach Lanquin


Semuc Champey


Rio Lanquin

07.11.13

Blitzlicht No. III

Blitzlicht:

Seit langer Zeit habe ich kein Blitzlicht mehr geschrieben,  viel Zeit ist vergangen in der ich euch keinen direkten Einblick mehr über das Sektionsleben gegeben habe.
Vielleicht erinnert ihr euch noch was ein Blitzlicht ausmacht, es ist eine Beschreibung eines Arbeitsalltags, der nicht unbedingt wie in den anderen Blogeinträgen ein Event oder eine Feier beschreibt sondern direkte Situationen aus dem Alltag meiner Arbeit und dem Leben der Kinder.

Heute den 5.11.2013 bin ich genau 11 Monate und 2 Tage in Guatemala, wenn ich auf das vergangene Jahr zurückschaue blicke ich auf eine Zeit mit vielen Höhen, Tiefen, Erfolgen, Niederschlägen, Freundschaften, verrückten Menschen und vor allem einen Haufen Erfahrung. Das was ein solches Jahr weit weg von Familie und Freunde ausmacht ist, sich von seiner Heimat zu lösen und offen sein um etwas Neues zu erleben, etwas Neues in seinem Leben zu erfahren und in gewisser Weise ein Abenteuer zu bestreiten. Man muss sich auf so viele Veränderungen und einschneidende Erlebnisse einlassen, diese aufnehmen und sie einfach als Bereicherung für das Leben nehmen, denn eines ist klar, man ist nicht derjenige der das Recht hat, sich über Kultur und Sitten, Menschen und ihre Einstellung aufzuregen. Man ist derjenige, der in ein neues Land kommt und erst mal von allen Seiten schräg angeguckt wird. Gerade hier in Guatemala, wo die Hauptbevölkerung niemals in ihrem Leben das Land verlassen wird, wo die Menschen froh sind mit dem was ihnen die Ernte oder der geringe Halt ermöglicht. Eine Familie zu haben und ohne „Luxusgüter“ zu leben. Statistisch gesehen, gehören die Guatemalteken zu den glücklichsten Völkern weltweit.

Heute ist Dienstag, der Tag für mich ist schon zu Ende und ich habe mal wieder die „Ehre“ in der Sektion schlafen zu müssen. Die sogenannte „Vela“ ist nicht etwa schlimm, jedoch ist es anstrengend die Kinder ins Bett zu bekommen, sie ruhig zu halten und man schläft vor allem nicht so tief wie in seinem Bett im Volontärshaus. Dazu kommt, dass die Volontäre alle Feierabend haben, einige nach Antigua gefahren sind, andere im Volontärshaus vielleicht noch ein Bier trinken und ein wenig quatschen. Das sind genau die Momente die einem im Tio-Job verloren gehen. Denn der Arbeitsablauf, den ich habe, gleicht mit keinem anderen der übrigen Volontäre.

Mein Tag fing heute um 8 Uhr morgens an, ich kam in die Sektion, mich empfingen die Kinder wie jeden Tag und ich musste dafür sorgen, dass die Kinder pünktlich um 8:30 Uhr an ihrem Frühstückstisch im Speisesaal sitzen. Mit meinem Arbeitskollegen Ivan bilde ich seit meinem ersten Tag hier in NPH das Arbeitsteam der Sektion San Antonio. Nach dem Frühstück gingen wir runter in die Sektion, säuberten alles, räumten auf, wuschen Wäsche und sorgten für die tägliche Hygiene  der Kinder. Danach mussten wir wieder in den Speisesaal hoch, die Tische rautragen, diese waschen und seit langer Zeit steht mal wieder an, diese neu zu bestreichen und zu pflegen. So hingen wir bestimmt 2 Stunden daran, mit Eisenstangen und Schleifpapier die alte Farbe der Tische runter zu kratzen und zu pflegen. Ich hoffe die Tische sind bis Morgen wieder frisch lackiert und benutzbar.

Nach dem Putz- und Arbeitsprogramm, hatten wir noch eine kleine Aufklärungsstunde mit 2 Volontären der Psychologie, welche mit den Kindern über die verschiedensten Arten von Beziehungen zwischen Mann und Frau, Freunden oder Feinden geredet haben. Gerade solche Sachen sind hier extrem wichtig und auch wenn die Kinder nicht immer alles ernst nehmen, lernen sie zumindest etwas daraus.
Daraufhin gab es schon Mittagessen, Juan* aus der Sektion war mit Geschirr spülen dran, da er uns das ein oder andere Mal ein Schimpfwort an den Kopf geworfen hat.

Das NPH-Heim in Guatemala steht kurz vor dem Jahrestag ihres 17-jährigen Bestehens. Jedes Jahr wird dazu ein riesiges Fest gefeiert in Welchem verschiedenste Gruppen in Wettbewerben teilnehmen und versuchen besser zu sein als die anderen. Jede Gruppe hat 3 Wochen Zeit sich auf diese Wettbewerbe vorzubereiten, ich bin mir sicher, dass ich euch darüber noch im Blog informieren werde. Deswegen hatten wir heute Nachmittag von 3 Uhr bis 5 Uhr unsere Probestunde und jedes Kind ist in seine Gruppe abgezischt. Ich muss auch an dem Jahrestag teilnehmen und bin einer Gruppe zugewiesen worden.
Um 5 Uhr ging es dann für die Jungs unter die Dusche, mit viel Shampoo und warmen Wasser wurde schnell eine Wasserschlacht draus, aber solche Momente muss man den Kindern einfach lassen und sie genießen es, dass sie nicht für jede Kleinigkeit bestraft werden.

Danach geht der Tag auch schon schnell seinem Ende zu, es gibt eine große Formation mit allen Jungs und der Koordinator des Jungshauses gibt die wichtigsten Informationen bekannt. Daraufhin wird das Gebet gesprochen, alle gehen zum Speisesaal und dieses Mal wurde draußen gegessen, da wir ja keine Tische haben. Um 6:30 Uhr fängt dann meine Pause an, die ich bis 7:30 Uhr ausnutzen kann um mich für die Vela fertig zu machen. Ich hole dann meine Decken, Kopfkissen und schaue das ich mich vielleicht noch umziehe und die Zähne putze.

Und schon ist ein solcher Arbeitstag um, ich sitze hier, höre Reggeaton in der Sektion, die Kinder sind in ihren Betten und ich denke ein wenig darüber nach, was mir in der letzten Zeit passiert ist, was in der Zukunft kommen wird, wie es sein wird wenn ich in 4 Monaten wieder in Köln bin und was das Leben danach für mich vorbereitet hat.

Für mich heißt es aber auch gleich ins Bett zu gehen und mich für den morgigen Arbeitstag vorzubereiten.
Liebe Grüße also an alle aus dem gerade sehr schönen und warmen Guatemala!

Ruben

*Namen sind zum Schutz der Kinder geändert.

03.11.13

La Fiesta de Maximon y el Festival de los Barriletes!

Blogupdate:¨

Fiesta de Maximon

Wer ist Maximon?
Maximon stammt aus der Maya-Sprache Kaqchikel und bedeutet soviel wie San Simon. Maximon sieht aus wie ein Gringo (Amerikaner mit weißer Haut) aber seine Herkunft ist ofiziell unbekannt. Für die Maya-Bevölkerung in Guatemala ist er ein Gott, für die katholische Bevölkerung ist er ein Dämon, welcher sich nur einraucht und zusäuft. Seine Geschichte einfach beschrieben ist, dass er in ein Maya-Dorf kam und dort alle Frauen vergewaltigt hat. Warum er für die Maya als Gott gehandelt wird, verstehe ich selber nicht, aber die Leute die ich hier traf erzählten mir, wenn er dein Freund ist hilft er dir und beschenkt dir eine Menge Glück im Leben, wenn du allerdings sein Feind bist, lässt er dir nur das schlechteste der Welt zustoßen…
Also lässt man sich auf ein Glückspiel mit dem „Teufel der 2 Gesichter“ ein...
Wie ihr alle wisst, ist dass Projekt in dem ich arbeite in dem kleinen Dorf in Parramos lokalisiert, wie es der Zufall so wollte ist Parramos das Nachbardorf von Itzapa in welchem die größte Feier zum Tag des Maximon abgehalten wird. Uns Volontären war schnell klar, dass wir diese Feier oder Kulturspektakel nicht verpassen konnten und so machten sich 12 Volontäre am Montagabend der vergangenen Woche auf den Weg um der Spur des „Teufels“ zu folgen oder zumindest zu verstehen.
Das was uns in Itzapa erwartete, übertraf alle Erwartungen die wir vorher hatten, auf dem alten Marktplatz vor einer Kirche wurde eine Bühne aufgestellt, die Menschen kamen aus allen möglichen Regionen des Landes und tanzten, schütteten sich die Birne mit hochprozentigem und Bier zu und versuchten dem San Simon zu zeigen, dass er sich in ihrem Dorf nicht mehr blicken lassen darf. In der Dorfkirche wurde die San Simon-Statue aufgestellt, es wurden Kerzen, Zigarren und Weihraucht verbrannt, wenn man wollte konnte man sich in einer Reihe anstellen und darauf warten, die Füße der Statue zu küssen. Es wurde mit Rum und Wein der San Simon begossen und die Leute feierten untereinander eine Alkohol-Nassmach-Schlacht.
Wir Volontäre waren total überfordert, wie auch nicht, nie in meinem Leben habe ich so etwas gesehen und ich muss sagen, dass ich schon auf vielen kulturellen Feiern war, aber diese hat alles übertroffen. Auch wenn die ersten Minuten gewöhnungsbedürftig waren, haben uns die Einheimischen total nett aufgenommen, uns an der Hand genommen und uns zum Tanzen animiert. Von Nachmittags um 3 Uhr bis Abends um 8 Uhr blieben wir auf dieser vieeeeel zu verrückten Party, man darf nicht verleugnen, dass wir früh nach Hause mussten, weil auf Grund der unzähligen Trinkeinladungen der Alkoholpegel zu schnell und zu hoch gestiegen war. Dazu kam, dass es Montagabend war und wir alle am nächsten Tag arbeiten mussten.
Soviel erstmal zur Fiesta von Maximon die jedes Jahr am 28. Oktober in Itzapa gefeiert wird, für alle die irgendwann einmal um diese Zeit in Guatemala sein sollten, müssen sich dieses Fest auf ihre To-Do-Liste schreiben.


Die Volontaersgruppe








Mariachis


Die Einheimischen laden uns zum tanzen ein...











Der Altar des Maximon mit der dazugehoerigen Statue





Blogupdate:

Festival de Barriletes en Santiago y Sumpango

Die Woche um den Novemberbeginn war für die Volontäre vollgepackt mit Aktivitäten, Halloween, das Fest von Maximon in Itzapa und Vorbereitungen für den Jahresschulabschluss und Jahrestag des NPH-Heims.

Ich erzähle euch in diesem Blogeintrag ein wenig über das Fest der Allerheiligen in Guatemala… Der „dia de los muertos“ wird hier wie jeder andere katholische Feiertag als riesiges Event angesehen und nicht unbedingt wie in Deutschland oder anderen eurpäischen Ländern gefeiert. In Deutschland ist es der Tag an dem man auf den Friedhof geht, das Grab der verstorbenen ein wenig pflegt, vielleicht neue Blumen hinlegt und eine Kerze anmacht um an die verstorbenen Verwandten oder Freunde zu gedenken.
In Guatemala ist das ein wenig anders, hier ist es der nationale Tag des Drachensteigens. Bedeutet, dass die guatemaltekische Bevölkerung sich Drachen kaufen, oder selber welche herstellen. Manche sind so groß und so aufwendig dekoriert, dass die Einheimischen ein Jahr lang daran arbeiten ihren Drachen zu basteln. Man muss von der Vorstellung des Drachensteigens in Deutschland wegkommen, natürlich gibt es auch die Drachen im 1x1 Meter Format, doch die wirklichen Attraktionen sind die, welche die Größe eines Hauses haben, Baumstämme als Gerüst haben und Tonnen wiegen. Die 2 berühmtesten Orte für das Festival sind Santiago und Sumpango in dem Departamento Sacatepequez in der Nähe von Antigua. Ein Teil der Volontäre, mich inbegriffen, wollten an einem Tag beide Orte besuchen und eine andere Gruppe traf uns in Sumpango um nur dort das Festival zu erleben.
Santiago ist ein kleines Idigena-Dorf welches sich total versteckt in den guatemaltekischen Bergen befindet und sich nur am „dia de los muertos“ bis zum Anschlag mit Touristen und Einheimischen aus der Umgebung füllt. Die Straßen sind komplett verstopft und die Leute versuchen den großen Drachensteigplatz zu erreichen. Es ist nicht so einfach vom Drofeingang bis zum Festivalplatz zu kommen, da aufgrund der großen Menschenmenge das spazieren zu einer echten Herausforderung wird. Der Festivalplatz ist übrigens der große Dorffriedhof, vom Dorfeingang bis zum Friedhof ist es vielleicht 1 Km, wir brauchten ca 2 Stunden um am Friedhof anzukommen. Die Straßen waren gefüllt mit Marktständen, Straßenessen und die Einheimischen versuchten ihre Spezialitäten den Touristen mit dem „großen Geldbeutel“ anzudrehen. Angekommen am Friedhof erlebten wir ein Riesenspektakel, Leute trampelten auf den Gräbern herum, rauchten dort, tranken und spielten überlauten Reggeaton von einer Bühne aus, die dort aufgebaut wurde. Hier in Guatemala wird der Tag der Toten halt einfach anders gefeiert, andere Länder andere Sitten.
Auf dem Festival gibt es den Konkurs um den schönsten Drachen, welcher am höchsten fliegt und welcher am längsten in der Luft bleibt. Es ist nicht ungewöhnlich das gerade die großen Drachen vom Himmel stürzen und die Gefahr, dass man von solch einem Brecher getroffen wird nicht gerade niedrig.
Ca 1 ½ Stunden hielten wir uns in Santiago auf und verbrachten dort eine wunderschöne Zeit mit unglaublich viel Sonne, tollen Eindrücken und vielen netten Menschen.
Von Santiago aus machten wir uns dann auf den Weg nach Sumpango um die anderen Volontäre dort zu treffen und den restlichen Tag dort zu verbringen. Sumpango ist wiederum ein komplett anderes Festival, natürlich dreht sich auch dort alles um das Drachensteigen und die dazugehörigen Konkurse und Wettbewerbe. Allerdings findet das Festival dort nicht wie in Santiago auf einem Friedhof statt, sondern auf einem Fussballfeld und die Menschenmenge kann von aufgebauten Tribünen aus das Spektakel beobachten…
Bis ca. 7 Uhr abends blieben wir in Sumpango, fuhren daraufhin mit der Camioneta wieder ins NPH-Heim und mussten erstmal unsere Sonnenbrände verpflegen. Daraufhin schauten wir nur noch einen Film, ließen den Abend ausklingen und waren viel zu K.O. um mit dem restlichen Tag noch was anzufangen…

Soviel erstmal zu den Aktivitäten der vergangenen Woche. Wie immer halte ich euch auf dem laufenden… Fotos gibt es weiter unten…





Einige der typischen Drachen


Frisch gegrillte Maiskolben


Das Strassenessen von Guatemala hat einiges zu bieten


Menschen sitzen auf den Graebern des Friedhofs





Ein Junge mit ganzem Stolz seinen eigenen Drachen zu haben


Die grossen Drachen


Nicht selten faellt einer der grossen um


Die Santiago-Truppe











Ein Jahr lang braucht man, um einen solchen Drachen fertigzustellen





Das Festival in Sumpango





Hasta Luego

Ruben